Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Schweremessungen auf der NordseeTypNachricht

 

Datum 28.06.2022

Vom 28.06. bis 07.07.2022 führt das BKG in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), dem Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) sowie dem Fachgebiet Physikalische Geodäsie und Satellitengeodäsie (PSGD) der TU Darmstadt eine weitere Vermessungsfahrt auf der Nordsee durch. Ziel ist die exakte Bestimmung der Schwerebeschleunigung (Gravimetrie) mit modernsten Messmethoden.

Diese Daten werden zur Weiterentwicklung des Quasigeoidmodells German Combined Quasigeoid (GCG) benötigt. Das GCG ist die offizielle Höhenbezugsfläche für Deutschland und dient zur Bestimmung von zentimetergenauen Höhen über dem Meeresspiegel (auch bekannt als Normalhöhennull, NHN) mit Satellitenverfahren. Es kommt bei Tiefenmessungen für elektronische Seekarten, beim Bau von Offshore-Anlagen usw. zum Einsatz. Damit ist es ein unverzichtbarer Bestandteil der Navigation auf See.

Nach Abschluss der Messungen auf der Ostsee (2013-2018) setzen wir unsere im letzten Jahr begonnenen Arbeiten auf der Nordsee in einem Gebiet nordwestlich von Helgoland fort. Messungen wie diese sind aufgrund der empfindlichen Instrumente, wechselnden Seewetterbedingungen und Erfordernissen des Schiffsverkehrs eine große logistische Herausforderung. Dennoch konnten veraltete und uneinheitliche Datenbestände aus verschiedenen Quellen erfolgreich kontrolliert und verdichtet werden. In diesem Jahr führt die Fahrt an Bord des Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffes WEGA des BSH von Bremerhaven aus über Helgoland noch weiter in den sogenannten "Entenschnabel", den entlegensten Winkel der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone.

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