Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Umwelt & Klimawandel

Klimawandel und Umweltveränderungen sind allgegenwärtig. Insbesondere da die Folgen weltweit, auch in Deutschland, spürbar sind. Am stärksten haben wir dies in den Sommermonaten der letzten Jahre durch überdurchschnittliche Hitze- und Dürreperioden wahrgenommen. Im Umgang mit diesen Phänomenen ist die Verwendung von Geodaten in vielerlei Hinsicht hilfreich. Raumbezogene Daten, z. B. Beobachtungsdaten von Messstationen, sind ein wirksames Mittel, um langfristig die Umwelt und den Klimawandel zu beobachten. Diese Daten ermöglichen es, geeignete Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz zu ergreifen. Hierzu gehört auch der Naturschutz. Durch die Ausweisung von Schutzgebieten können wertvolle Ökosysteme und die Artenvielfalt vor Ausbeutung und Verschmutzung geschützt werden. Geodaten bemessen sowie verorten diese Gebiete und versehen sie mit Zustandsdaten.

Hinweiskarte Starkregengefahren

Infolge des Klimawandels treten extreme Wetterereignisse wie Starkregen nachweislich häufiger und intensiver auf. Solche Ereignisse erfolgen kurzfristig, sind schwer vorhersagbar und haben in der Vergangenheit zu schweren Schäden geführt.

Hinweiskarte Starkregengefahren

Landbedeckung

Naturbelassene Landbedeckung, wie sie z. B. in Naturschutzgebieten vorzufinden ist, kann eine Zunahme von Starkregenereignissen und Hitze durch vergleichsweise große Wasserspeicherkapazitäten gut kompensieren. Versiegelte Flächen hingegen können wesentlich weniger bis gar keinen Niederschlag aufnehmen, wodurch die Folgen solcher Wettereignisse, wie Überschwemmungen, verstärkt werden. Zu wissen, wo und wie sich die Nutzung der Landschaft und städtischer Gebiete verändert, ist grundlegend für den Umgang mit Klimafolgen. Hier leistet das BKG mit der regelmäßigen Erstellung, Aktualisierung und Bereitstellung des Landbedeckungsmodells einen entscheidenden Beitrag zu den notwendigen Grundlagendaten.

Digitale Atlanten

Eine besondere Stärke des BKG liegt in der Entwicklung von Anwender-Software. Die digitalen Atlanten zu den Themen Hochwasser, Dürre, Hitze und Waldbrand haben nicht nur eine hohe Relevanz für Landwirte oder Feuerwehren. Auch den Bürgerinnen und Bürgern stehen diese Anwendungen kostenfrei zur Verfügung, um vielfältige Informationen über die realen Folgen des Klimawandels in der eigenen Region oder in Interessensgebieten in ganz Deutschland zu erhalten. Die digitalen Atlanten bieten eine nutzerfreundliche und intuitive Zusammenstellung wichtiger Geobasis- und Geofachdaten, wie z. B. zu den Themen Infrastruktur, Klima und Umwelt. Eine weitere wichtige Datensammlung des BKG ist dasGeoportal, welches die Geodatenbibliothek des Bundes ist.

Auswertung von Satellitenbilddaten

Die Anwendungsmöglichkeiten von Satellitenbilddaten sind vielfältig. Die Generierung von Landnutzungsdaten ist nur eine Option. Die Informationen, welche diese Daten aufzeigen, bilden zudem eine wichtige Grundlage für fernerkundliche Analysen. Beispiele sind hier die Untersuchungen der Vitalität von Pflanzen nach Waldbränden oder ausgeprägten Dürreperioden, sowie die bildbasierte Erkennung von Umweltkriminalität, wie z. B. die illegale Rodung von Wäldern. Das BKG verfügt über eine entsprechend weitreichende Expertise im Bereich der kartographischen Visualisierung. So sind Produkte, die aus Informationen von Satellitenbildern entstehen, stets zweck- und nutzerorientiert und entsprechend einfach zu interpretieren.

Gerade im Bereich Klima und Umwelt ist außerdem der internationale Kontext entscheidend, denn Veränderungen machen an den Grenzen nicht halt. Verfahren der Fernerkundung helfen hierbei, grenzübergreifend Informationen zu sammeln und großflächige Gebiete kontinuierlich zu überwachen.

Meeresspiegel- und Höhenmonitoring im Küstenbereich

Der globale Meeresspiegelanstieg ist eine der prominentesten Folgen des globalen Klimawandels. Er wird verursacht durch das Abschmelzen der Eismassen an Land und die thermische Ausdehnung der Ozeane. Diese und weitere Faktoren haben aber spezifische räumliche Verteilungen und so steigt der Meeresspiegel nicht überall gleich schnell. Seit Anfang der 1990er Jahre beobachten Altimetersatelliten diese Veränderungen flächendeckend mit Zentimetergenauigkeit. Am BKG werden diese Satellitendaten mit speziellem Fokus auf die deutschen Bereiche der Nord- und Ostsee ausgewertet und entsprechende Produkte zur Verfügung gestellt (Meeresspiegelmonitoring).

Darüber hinaus arbeitet das BKG an einer Kombination von Höhenänderungen des Meeresspiegels und des Festlandes um die tatsächlichen Auswirkungen des relativen Meeresspiegelanstieges auf unsere Küsten zu bestimmen.