Das Sonnenbeobachtungsteleskop
Unsere Sonne gibt andauernd energiereiche Strahlung sowie geladene Teilchen ab. Letztere bilden den sogenannten Sonnenwind, dessen schönste Ausprägung die Polarlichter sind. Dieser Sonnenwind ist unterschiedlich intensiv und bleibt meist ohne Folgen. Manchmal kann jedoch ein Sonnensturm in unserer hochtechnisierten und vernetzten Welt erhebliche Schäden anrichten. Die Stromversorgung, Navigationssysteme, Radio- und Handysignale und natürlich auch Satelliten aller Art können erheblich gestört oder gar beschädigt werden. Verbesserte Warnmethoden sind zwingend erforderlich. Deshalb betreiben wir auf unserem Geodätischen Observatorium auch ein Sonnenbeobachtungsteleskop.
Das Solar-Flux-Teleskop misst die Radiowellen, die von der Sonne abgestrahlt werden. Ausbrüche auf der Sonne können den Sonnenwind verstärken. Ein stärkerer Sonnenwind geht auch mit stärkerer Radiostrahlung einher. Die Radiostrahlung erreicht die Erde nach acht Minuten. So lange dauert es, bis das Signal die Strecke von der Sonne bis zur Erde mit Lichtgeschwindigkeit zurückgelegt hat. Der eigentliche Sonnensturm, der Schäden verursachen kann, trifft erst mit einer gewissen Verzögerung ein. Mit unserem Teleskop können wir die Radiostrahlung messen und sind so vorgewarnt. So können Instrumente am Boden und im Weltall rechtzeitig abgeschaltet und vor Schäden geschützt werden.
Die Messungen des Solar-Flux-Teleskops liefern einen wichtigen Parameter für Modelle, die vorausberechnen, wie sich das Weltraumwetter auf die Erde auswirkt. Die regelmäßige Messung trägt auch dazu bei, Weltraumwetterereignisse präziser vorherzusagen.
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