Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Kartographie

Karten verschaffen Orientierung. Ganz gleich, ob sie auf Papier gedruckt sind oder über den Bildschirm flimmern. Sie beschreiben anschaulich die Landschaft, die uns umgibt. Wenn örtliche Gegebenheiten übersichtlich dargestellt sind, werden geographische Zusammenhänge sichtbar und Entscheidungen fallen leichter. Das hat die Menschheit schon früh entdeckt.

Die ersten kartographischen Darstellungen sind mehrere tausend Jahre alt. Schon in der Altsteinzeit versuchten die Menschen, geografische Gegebenheiten festzuhalten. Sie ritzten Zeichen in Stein, Knochen oder Horn, um sich zu orientieren. Die vermutlich älteste Karte ist die detaillierte Darstellung einer Siedlung um 6200 v. Chr. Auf der Wandmalerei sind Häuser des Dorfes einer Region in Anatolien zu sehen, genauso wie der Doppelgipfel des Vulkans Hasan Dağı.

Seit dieser Zeit hat sich in der Kartographie viel getan.

Auf den Maßstab kommt es an

Je kleiner der Maßstab einer Karte, desto größer ist das Gebiet, das sie abdeckt. Für amtliche Kartenwerke ab einem Maßstab von 1:200 000 und kleiner (also mit weniger Details) ist das BKG zuständig. Für Karten mit einem größeren Maßstab (also mit mehr Details) sind die zuständigen Behörden der Bundesländer verantwortlich.

Die digitalen amtlichen Standardkartenwerke des BKG sind für Jedermann frei zugänglich und hier zu finden. Entsprechende Geoinformations-Software, kann den deutschlandweiten Kartendienst nutzen und bei Bedarf mit zusätzlichen Daten erweitern.

Liebhaber gedruckter Karten kommen in Buchhandlungen in den Genuss der analogen Produkte. Gefaltete Landkarten bietet das BKG in drei Maßstäben an:

  • 1 : 250 000
  • 1 : 500 000
  • 1 : 1 000 000

 Außerdem gibt es Wandkarten von Deutschland im Maßstab 1 : 750 000 mit den Schwerpunkten topographische Übersichtskarte, Landschaftskarte und Verwaltungskarte..

Die Wissenschaft von der Kartographie

Eine Herausforderung der Kartographie ist es, die annähernd kugelförmige Gestalt der Erde auf eine Ebene abzubilden. Hierfür gibt es mathematische Verfahren, die sich seit dem 16. Jahrhundert deutlich entwickelt haben.

Eine weitere Aufgabe der Kartographie ist die Generalisierung, also die vereinfachte Darstellung von beispielsweise Flüssen oder Straßen. Egal wie groß der Papierbogen auch ist, nicht alle Elemente einer Landschaft finden inklusive Beschriftung darauf ihren Platz. Wichtige Dinge stellt der Kartograf vergrößert dar, weniger wichtige Dinge lässt er weg und stellt komplexe Formen, wie etwa die Verläufe von Flüssen, vereinfacht dar.

Die Artenvielfalt der Karten

Im Laufe der Zeit entwickelten sich die verschiedensten Variaten von Karten.

  • Topographische Karten zeigen das Geländerelief anhand von Höhenlinien oder farblichen Kodierungen. Sie sind um die wesentlichen Elemente der Landschaft ergänzt, wie Gewässer, Siedlungen, Verkehrsnetz, Bodenbedeckung. Sie dienen der Planung von Verkehrswegen, der Verwaltung von Gebieten oder auch der Orientierung. Außerdem sind sie oft Grundlage für Karten, die sich auf ein bestimmtes Thema fokussieren.
  • Auf den Verwaltungskarten des BKG sind die Landkreise Deutschlands dargestellt.
  • Landschaftskarten zeigen, wo sich beispielsweise das Ammergebirge befindet oder sich der Hintertaunus versteckt.

Verwaltungskarte des BKG Verwaltungskarte des BKG Verwaltungskarte

Das BKG ist ein Kompetenzzentrum für die amtliche Kartographie. Aus einem aktuellen Datenbestand stellen wir analoge und digitale Karten her, ganz nach dem Bedarf der Kundschaft. Ob für Privatkunden und Behörden, unsere Kartographen und Kartographinnen sorgen stets für ein perfektes Ergebnis.