Geodateninfrastruktur
Wo befindet sich das nächste Krankenhaus? Wie komme ich dort hin und wie lange brauche ich dafür? Steigen die Pegel im nahe gelegenen Fluss gerade bedrohlich an? Wie sieht es in meiner Region mit der Feinstaubbelastung aus? All das sind Fragestellungen mit Geo-Bezug. Je mehr sich unsere Welt digitalisiert und vernetzt, desto wichtiger sind Geodaten für die individuelle Orientierung. Bei vielen Fragestellungen und Entscheidungen unseres täglichen Lebens sind sie mittlerweile ein wichtiger Bestandteil.
Was ist eine Geodateninfrastruktur?
Die Geodateninfrastruktur fungiert ähnlich wie der Kühlschrank in einer Wohngemeinschaft. Viele Menschen legen unterschiedliche Lebensmittel hinein. Wenn jetzt ein Mitbewohner Hunger hat und etwas essen möchte, kombiniert er ausgewählte Lebensmittel aus dem Kühlschrank, die ihm zu einer leckeren Mahlzeit verhelfen.
Die Geodateninfrastruktur bündelt verschiedene Daten an einem Ort. Diese Geodaten kommen von verschiedenen Kommunen oder Behörden, ebenso wie aus verschiedenen Bereichen wie beispielsweise dem Verkehrswesen oder dem Umweltschutz. Die Geodaten können Interessierte individuell nutzen und kombinieren, um beispielsweise Katastrophen besser zu meistern oder die Klimakrise zu bewältigen. Die Geodateninfrastruktur liefert die organisatorischen sowie technischen Voraussetzungen, damit die unterschiedlichen Systeme problemlos zusammenarbeiten. Dieser Service steht der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung, ebenso der Wirtschaft, der Wissenschaft und Bürgerinnen und Bürgern.
Die Geodateninfrastruktur besteht aus:
- Geodaten
- beschreibenden Metadaten
- Online-Geodatendiensten
- Netzdiensten
Metadaten
Metadaten helfen beim Auffinden von Geodaten und -diensten innerhalb von Geodateninfrastrukturen. Es sind Beschreibungen zu den Daten und Anwendungen, also Informationen über Daten. Mehr über die Metadaten des BKG erfahren Sie unter https://mis.bkg.bund.de.
Geodatendienste
Ein Geodatendienst ist ein Internetdienst, der es erlaubt, über eine standardisierte Schnittstelle Daten auszutauschen oder Funktionen auf fremden Rechnern aufzurufen. Die Definition der Standards für Geodatendienste erfolgt durch das Open Geospatial Consortium (OGC) – dem internationalen Standardisierungsgremium für Geodaten. Im Standard werden Darstellungs- und Downloaddienste definiert.
Die Geodateninfrastruktur Deutschland GDI-DE
Bei uns arbeiten Fachleute für den Aufbau, die Weiterentwicklung und den Betrieb von Geodateninfrastrukturen. Deshalb tragen wir zur Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) bei, in der Bund, Ländern und Kommunen eng zusammenarbeiten.
Die Internetportale, die die GDI-DE anbietet, sind nicht nur für Geo-Profis, sondern stehen allen Interessierten offen. Die wohl bekannteste Anwendung des GDI-DE ist das:
Geoportal.de
Das Geoportal.de bündelt eine große Auswahl an frei zugänglichen Geoinformationen aus den verschiedensten Bereichen der öffentlichen Verwaltung, vom Rathaus bis hin zum Bundesamt. Dabei reicht das Spektrum der Daten von Wetter und Klima, Umwelt und Verkehr über Standort- und Navigationsdaten. Es gibt aber auch statistische Daten, die häufig in der Wissenschaft und der Verwaltung ihre Anwendung finden.
Die Daten stehen nicht nur für sich alleine, sondern vielmehr im Zusammenhang mit aktuellen Themen wie Klimakrise, Hochwassergefahren oder Bevölkerungsentwicklung. Im Geoportal.de sind sie anschaulich als Karten hinterlegt. Der Nutzer kann die Daten miteinander kombinieren oder auch direkt herunterladen.
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