Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Werdegang

Von der Satelliten- zur Fundamentalstation

Die Anfänge des geodätischen Observatoriums Wettzell reichen zurück in den Herbst 1971. Flugsicherheitsrelevante Bedenken machten es unmöglich, die Satellitenbeobachtungsstation des damaligen Instituts für Angewandte Geodäsie (IfAG) bei Kloppenheim/Taunus mit einem Laserentfernungsmesssystem auszubauen. In Abstimmung mit den zuständigen Dienststellen wurde ein Gebiet im Bayerischen Wald in der sogenannten ADIZ (Air Defense Identification Zone) ausgewiesen, in dem ein Flugsperrgebiet durchgesetzt werden konnte. Es wurde ein Grundstück ausgewählt, das gepachtet und für erste Erprobungsvorhaben kostengünstig erschlossen wurde.

Im September 1972 wurde zunächst ein Laserentfernungsmesssystem der 1. Generation (Messgenauigkeit 1 m) installiert, das in einer einfachen Schutzhütte mit einem fahrbaren Dach und einem Holzhaus untergebracht werden konnte. Bereits im Jahre 1977 wurde das erste Laserentfernungsmesssystem durch ein System der 3. Generation (Messgenauigkeit: Zentimeter) abgelöst. In der Zeit von 1980 bis 1983 wurde das 20m Radioteleskop (RTW) errichtet, durch das sich die Satellitenbeobachtungsstation Wettzell auch nach außen sichtbar vom Provisorium zu einer festen Einrichtung etablierte.

Die Arbeiten und insbesondere die Ausbaumaßnahmen zu einer Fundamentalstation wurden bis 1986 im Rahmen des Sonderforschungsbereiches Satellitengeodäsie (SFB 78) durchgeführt. Seit 1986 wurden im Rahmen der Forschungsgruppe Satellitengeodäsie (FGS) weitere Ausbaumaßnahmen getroffen und Projekte durchgeführt. Heute zählt Wettzell zu den bedeutendsten geodätischen Observatorien weltweit.

Bild zeigt die Station 1971 1971 1971

Bild zeigt die Station 1983 1983 1983

Bild zeigt die Station 2011 2011 2011