Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

GeoMetre

Large-scale dimensional measurements for geodesy

Im GeoMetre-Projekt werden feldtaugliche Geräte entwickelt, die Variationen der Lichtgeschwindigkeit in der Luft kompensieren. Die Geräte werden dann für präzise Längenmessungen eingesetzt.

ProjektpartnerProjektleitungLaufzeit
PTB, CNAM, GUM, INRIM, NLS, NPL, RISE, VTT, BKG, CNRS, Frankfurt UAS, IGN, NSC-IM, UPV, WUTPTB2019 - 2022

Der Urmeter in Paris diente lange Zeit als Maßstab der Längenmessung oder – wie Physiker sagen – Längenmetrologie. Doch heute reicht den Physikern die Genauigkeit und vor allem die Reproduzierbarkeit nicht mehr aus. Längst wird für hochpräzise Anwendungen Laserlicht eingesetzt, dessen Wellenlänge wie ein Lineal für die Längenmessung genutzt wird. Während im Vakuum die Lichtgeschwindigkeit konstant und sehr genau bekannt ist, ist in der Luft die Geschwindigkeit und damit auch die Wellenlänge des Laserlichts etwas kleiner. Darüber hinaus ändert sich die Lichtgeschwindigkeit auch mit der Dichte, d.h. mit Druck und Temperatur der Luft.

Im Rahmen des GeoMetre-Projekts arbeiten europäische Metrologie-Institutionen zusammen, um feldtaugliche Geräte zu entwickeln, die Variationen der Lichtgeschwindigkeit in der Luft kompensieren. Die Geräte werden dann für präzise Längenmessungen an europäischen Referenzstrecken und auf geodätischen Observatorien eingesetzt. Ein wesentliches Ziel ist dabei, auch geodätische Messungen auf die Längendefinition des Meters zurückzuführen.

Im Einzelnen sind folgende Ziele formuliert:

  • Geräte und Verfahren entwickeln, mit denen eine Distanz von 5 Kilometern mit einem Fehler von unter 1 Millimeter gemessen werden kann.
  • Neue 3D-Messinstrumente entwickeln, mit denen man mindestens 200 Meter mit einer Genauigkeit von besser als 0,2 Millimetern messen kann. Die Änderung des Brechungsindex soll dabei mindestens mit 1 Mikrometer pro Meter kompensiert werden.
  • GNSS-Basislinien verifizieren und europäische Eichstrecken auf genau definierte Längenstandards zurückführen.
  • Die neue Messtechnik an den Observatorien Wettzell und Metsähovi erproben, um die lokalen Verbindungsvektoren zwischen den geodätischen Raumverfahren genauer als 1 Millimeter bestimmen zu können.
  • Die neu entwickelten Methoden in die europäische Technologie- und Messinfrastruktur aufnehmen und sie bei den Anwendern verbreiten (akkreditierte Labore, Gerätehersteller, Normungsinstitute, Endnutzer).

Weiterführende Informationen zum GeoMetre-Projekt finden Sie hier: https://www.ptb.de/empir2018/de/geometre/project

Das Projekt wird aus Mitteln des von den Teilnehmerstaaten kofinanzierten EMPIR-Programms und aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union Horizon 2020 finanziert.