Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Geodäsie

Die Geodäsie ist die Wissenschaft von der Vermessung der Erde. Einheitliche Referenzsysteme bilden die Grundlage für alle Vermessungsarbeiten, für die Navigation und für die Beobachtung von globalen Veränderungen.

Die Erde ist in ständiger Bewegung und unterliegt permanenten Veränderungen.

Die Kontinente verschieben sich, der Meeresspiegel steigt an und die Rotationsgeschwindigkeit der Erde ist nicht konstant. Das Wasser folgt der Gravitation und fließt nach „unten“.

Veränderungen der Topographie bestimmen die Lage von Gewässern. Eismassenverlagerungen oder das Ansteigen bzw. Absinken des Grundwasserstandes beeinflussen die Gravitation und damit das Erdschwerefeld. Um diese Veränderungen messen und bewerten zu können, brauchen wir feste Bezugssysteme.

Die Fachabteilung Geodäsie des BKG stellt im internationalen Verbund diese Referenzsysteme bereit und aktualisiert sie. Dafür messen wir auch selbst, z. B. auf dem geodätischen Observatorium Wettzell im Bayerischen Wald: mit Satellitennavigationssystemen (z. B. GPS und Galileo), mit Lasern zum Mond und zu den Satelliten und mit Radioteleskopen zu weit entfernten Radiosternen (Quasaren).

Aus diesen und vielen anderen Daten bestimmt das BKG gemeinsam mit internationalen Partnern Koordinaten-, Höhen- und Schwere-Referenzsysteme, um

  • „„die Bewegung der Erde und der Satelliten im Weltraum sowie hochgenaue Koordinaten auf der Erde zu berechnen
  • „„genaue, einheitliche Höhenangaben festzulegen, z. B. für Deichhöhen im Hochwasserschutz

Erst mit Hilfe dieser Referenzsysteme können die Geodaten zueinander in Beziehung gesetzt werden.

Genaue Positionsbestimmungen und Koordinatenreferenzsysteme sind wichtig für Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Ohne präzise Messdaten würden die Navigationssysteme im Auto ebenso wenig funktionieren wie die Landung von Sonden auf dem Mars.